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Ex-Lübeck- und RWE-Spieler - "Fans haben in Essen Riesen-Anteil am Erfolg"

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Wuppertaler SV, Regionalliga West, Danny Cornelius, Saison 2012/13, Wuppertaler SV, Regionalliga West, Danny Cornelius, Saison 2012/13
Wuppertaler SV, Regionalliga West, Danny Cornelius, Saison 2012/13, Wuppertaler SV, Regionalliga West, Danny Cornelius, Saison 2012/13 Foto: Tillmann

Wenn der VfB Lübeck am Freitagabend (15. Dezember, 19 Uhr, RevierSport-Liveticker) bei Rot-Weiss Essen gastiert, wird das Spiel für den U15-Trainer der Lübecker besonders sein.

Danny Cornelius wird vielen Fußballfans im Ruhrgebiet noch ein Begriff sein.

Der gebürtige Bottroper spielte einst in der Jugend bei Rot-Weiss Essen, später dann bei der SG Wattenscheid 09 und war auch Profi beim Wuppertaler SV. Seit rund zehn Jahren lebt Cornelius mit seiner Frau und vier Kindern im Norden der Republik. Seit dem 17. Januar 2023 ist er für die U15-Regionalliga-Mannschaft des VfB Lübeck verantwortlich.

Rhenania Bottrop, Fortuna Bottrop, Rot-Weiss Essen und die SG Wattenscheid 09 (2000-2004), so hießen Danny Cornelius' Jugendvereine. An RWE hat er bis heute sein Herz verloren. "Das ist mein Verein", bekräftigt der 38-Jährige. Hinzu kommen im Westen elf Einsätze für Wattenscheids Erste und 23 Begegnungen für den Wuppertaler SV. Die meisten Spiele in seiner Karriere bestritt der 153-malige Drittligaspieler für den VfB Lübeck. 65 Partien, neun Tore und 23 Vorlagen.

Vor dem Drittligaspiel zwischen Rot-Weiss Essen und VfB Lübeck (15. Dezember, 19 Uhr, RevierSport-Liveticker) hat B-Plus-Trainerlizenzinhaber Cornelius mit RS gesprochen.

Danny Cornelius, wie kommt es eigentlich, dass Sie im Januar beim VfB Lübeck gelandet sind?

Ich war zunächst Spielertrainer in Eutin, dann habe ich meine B-Plus-Lizenz gemacht und wurde Co-Trainer der Regionalligamannschaft des 1. FC Phönix Lübeck. Weiter ging es für mich bei der U19 der JFV Lübeck, bevor ich nach drei Monaten entlassen wurde und der VfB anfragte. Ich habe das Angebot gerne wahrgenommen. Schließlich war ich einst Profi an der Lohmühle und hege große Sympathien für Lübeck. Wir haben mit der U15 die Klasse gehalten und spielen jetzt wieder um den Klassenerhalt. Es ist nicht einfach, als kein NLZ in einer Liga mit dem HSV, St. Pauli, Werder Bremen oder dem VfL Wolfsburg zu bestehen. Aber die Jungs geben ihr Bestes und haben in dieser Saison schon Werder geschlagen.

Mein Herz schlägt und wird immer für Rot-Weiss Essen schlagen. Aber am Freitag wünsche ich mir einen VfB-Sieg. Lübeck braucht die Punkte dringender. Dafür soll aber RWE am Ende der Saison aufsteigen

Danny Cornelius

Wie sieht in Lübeck die Zusammenarbeit zwischen Profimannschaft und den Nachwuchsteams aus?

Das ist das Problem: So etwas gibt es gar nicht. Die Senioren machen ihr Ding. Es gibt keine Schnittstelle. Gefühlt sind wir zwei Vereine. Das ist traurig und schade. Ich spreche das auch immer wieder an. Denn der VfB ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet und sollte sich Jungs aus dem Nachwuchs ziehen. Aber so kommen in der Ersten sehr viele aus Hamburg. Mit Marvin Thiel ist nur ein echter Lübecker im Team. Da fehlt natürlich auch die Identifikation. Ein paar mehr Spieler dürften es schon sein. Ich hoffe, dass sich das irgendwann ändert.

Wie verfolgen und bewerten Sie die Saison der Drittliga-Profis?

Ich habe häufiger bei Ex-Trainer Lukas Pfeiffer hospitiert. Ich finde, dass er einen guten Job gemacht hat. Der VfB musste als Liga-Neuling viele Nackenschläge einstecken. Als Aufsteiger brauchst du aber eher eine Welle zum Reiten. Das Quäntchen Glück hat am Ende gefehlt. Auch, wenn ich viel von Lukas halte, muss ich auch gestehen, dass der Mannschaft wohl frisches Trainerblut gut tut. Sie braucht einfach mal wieder einen Dreier.

Vielleicht wird dieser an der Essener Hafenstraße eingefahren...

(lacht) Mal schauen. Der VfB Lübeck hat eine gute Mannschaft aus jungen und älteren Spielern. Sie sind in der Tabelle auch nicht abgeschlagen, sondern nur vier Punkte vom Nicht-Abstiegsplatz entfernt. Klar ist aber auch, dass in Essen die Trauben besonders hoch hängen.

Was erwartet den VfB an der Hafenstraße?

Wir brauchen mehr als die reine Qualität. Wir benötigen viel Leidenschaft und das Spielglück. Die Hafenstraße ist noch einmal ein anderes Pflaster. Die Fans können da eine Mannschaft komplett nach vorne tragen. Essen ist fußballverrückt. Die Fans haben in Essen auch einen Riesen-Anteil am Erfolg der Mannschaft. Das ist einfach nur geil, was da abgeht. Der VfB hat auch extrem gute Fans, die bei Wind und Wetter zu der Mannschaft stehen. Aber eben nicht in der Masse. Aber: der harte Lübecker Fan-Kern ist auch ganz ordentlich.

Sie haben fünf Jahre im Nachwuchs von Rot-Weiss Essen verbracht. Wie sehr verfolgen Sie noch den Verein?

Sehr. Ich war noch im Sommer im Ruhrgebiet. Wir haben Testspiele gegen Schalke und RWE bestritten. Ich habe immer noch gute Kontakte in den Pott. Wie zum Beispiel zu Dirk Helmig, der mein Trainer in Wattenscheid war. Mein Herz schlägt und wird immer für Rot-Weiss Essen schlagen. Aber am Freitag wünsche ich mir einen VfB-Sieg. Lübeck braucht die Punkte dringender. Dafür soll aber RWE am Ende der Saison aufsteigen.

Wo werden wir Sie als Trainer mal sehen?

Ich hoffe sehr weit oben. Ich werde in Zukunft die A-Lizenz machen und dann mal schauen, wohin der Weg gehen kann. Ich will auf jeden Fall als Trainer hauptberuflich arbeiten. Das ist mein großes Ziel für die Zukunft.

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